Dankbarkeit, Vergebung, Liebe - Alles liegt unter Wut und Trauer
- katharina
- vor 2 Tagen
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Eltern.
Auch wenn ich erst vor kurzem darüber geschrieben haben, dass sich das Verhältnis mit meinen Eltern immer mehr verbessert, gibt es eben auch die Gefühle, die noch nicht gefühlt wurden.
Ich stelle dir die "Gefühls-Zwiebel" vor:
Stell Dir vor, dass du als Kind - abgesehen von den mitgebrachten Themen - noch wenige Schichten auf deiner Gefühls-Zwiebel hast.
Mit den Jahren, insbesondere den jungen Jahren, packt sich mit jeder Enttäuschung, jedem Nicht-gesehen werden, jedem Übergangen werden, jeder unterdrückten Wut und Trauer eine Schicht auf diese Zwiebel rauf. Sie wird größer und größer.
Je mehr Schmerz wir erlebt haben, desto größer ist sie und irgendwann ist sie zu groß und du wirst, krank - physisch oder psychisch.
Du fällst, Depression, Schmerzen oder etwas anderes, das dein Leben stark beeinflusst und du merkst- SO GEHT ES NICHT WEITER.
Ich brauchte zwei solcher Situation, um das erkennen.
Seitdem räume ich auf.
Seitdem verstehe ich, dass ICH etwas tun muss, denn ich kann andere - vor allem meine Eltern - nicht ändern.
Alles ist in mir.
ALLES IST IN DIR.
Deine Wunden, deine Wut, deine Trauer.
Ja sie wurden dir zugefügt, aber du REAGIERST heute immer noch auf diese alte, damals nicht gefühlte Wunde.
Mit Bewusstseinsarbeit, wie der schamanischen Arbeit, ziehen wir der Zwiebel Stück für Stück die Schichten ab. Fühlen das Gefühl, das wir damals nicht Fühlen konnten oder durften.
Und dann kommt die nächste Schicht.
Bewusstseinsarbeit ist aber auch, sich zu vergegenwertigen, dass diese Eltern, die uns die Wunden hinzugefügt haben, ihre eigene sehr große Zwiebel haben.
Im Kern sich auch sie auch kleine unschuldige Kinder.
Das ist ein zugegeben großer Schritt und eine ordentliche Hürde, nicht in die alte Wut zurück zu fallen, sondern auch den Kern ihrer Zwiebeln zu sehen.
Ja, es bedeutet Mut und Kraft, in die Wut reinzugehen, denn sie will gefühlt werden. Aber es ist auch wichtig dort nicht zu verharren und wieder rauszukommen und das Geschenk hinter der Wut zu empfangen.
Ich schreibe das heute, weil es der zweite Portaltag einer 10 Reihe in diesem August ist und ich heute viel Trauer und Wut spüre. Portaltag - das bedeutet - nur so am Rande - meist recht intensive Gefühle.
Wieder auf meinen Vater... Und ich habe mich auch für einen Augenblick reingesteigert, bis ich eine Story von einer anderen Person gesehen habe, die vor einem Jahr ihren Vater verloren hat.
Puh.
Und plötzlich öffnete sich mein Herz,
die Tränen flossen,
die Wut ging,
wich der Trauer über Endlichkeit.
Sie wich der Trauer über verlorenen Jahre mit ihm.
Und die Trauer wich der Liebe.
Die Liebe, die ich tatsächlich - nach viel persönlichem Aufräumen meiner Gefühls-Zwiebel - für ihn empfinde. Und ich bin so dankbar dafür das mit ihm erleben zu können. Danke für die Chance.
Und ich kann vergeben, ja ihm. Denn ich sehe seine Wunden, weil ich meine wahrnehme.
Ich sehe seine Wut, weil ich meine wahrnehme.
Und ich sehe seine Trauer, weil ich meine zulasse.
Ich kann ihm vergeben. Weil ich mir vergebe.
Schicht für Schicht.
Ich sage nicht, dass es einfach ist.
Wut hat Kraft und kann dich überwältigen.
Unter Wut liegt immer Trauer - wieder eine Schicht.
Und darunter liegt die Liebe.
Hätte ich das jemandem vor ein paar Jahren geglaubt? Nie. NIE!
Heute schreibe ich darüber, um dich zu inspirieren bei dir anzufangen.
Trage die Schichten deiner Zwiebel ab und komm in die Liebe zu dir und anderen.
Melde dich bei mir und ich unterstütze dich - Melde dich für dein erstes Gespräch.
Alles Liebe,
Katharina
Schamanismus und Herzfotografie